Diese gerade für jugendliche Schülerinnen und Schüler sehr reizvolle Vorstellung war der Ausgangspunkt für die Dramatisierung des 300 Seiten-Romans, die der Kurs „Literatur und Theater“ der Jahrgangsstufe 12 der Geschwister-Scholl-Schule am Mittwoch Abend auf der schuleigenen Bühne präsentierte.
Das zahlreich erschienene Publikum verfolgte den Werdegang von Nora, wie sie nach ihrem Suizid in das Zwischenreich Mitternachtsbibliothek gerät und von dort in zahlreiche mögliche Versionen ihres Lebens schlüpft, um am Ende doch wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Aber mit neuem Mut und dem nun tiefen Wunsch, es auch wirklich zu leben. Die Inszenierung unter Leitung von Theaterlehrer Michael Schwarzkopf verstand es, einen spannenden Wechsel von stark wirkenden Ensembleszenen, dramatischen und intimen Momenten eindrucksvoll und bühnenwirksam darzubieten. Durch eine geschickte Licht- und Tonführung wurden die Zuschauer immer wieder von der Bibliothek in andere Welten geführt: in einen englischen Pub, in die Arktis inklusive eines Eisenbärenangriffs oder auf eine Konzertbühne. Am Schluss des Stücks brach die Bibliothek zusammen und tausende Buchseiten segelten von der Decke auf die Bühne, um diese zu bedecken. Die anspruchsvollen technischen Herausforderungen (Lichtwechsel, Tonspuren, Livemusik und Trockeneisnebel) wurden bravourös von der schuleigenen Licht- und Ton-AG gemanagt. Der Lohn für alle Akteure: Ein lang anhaltender Beifall der 150 begeisterten Zuschauer.