Ein einfacher Holzklotz aus Linde stand am Anfang des langen, mühsamen Prozesses. 10x10 x 50cm, eckig und sperrig – ein schmaler geometrischer Quader – so ziemlich das Gegenteil dessen, was es werden sollte, nämlich eine organische und möglichst lebendig erscheinende menschliche Form.
Wie kann das eine Schülerin oder ein Schüler der 9. Klasse hinbekommen? Mit keinerlei Schnitzerfahrung? Eigentlich müsste das ganz einfach sein – denn Michel aus Lönneberga macht es doch vor. Und der ist schließlich gerade mal 5 Jahre alt. Innerhalb eines „Schuppenstubenarrests“ ist bei ihm ein ganzes Figürchen fertig geschnitzt.
Bei uns jedoch dauerte es mehr als ein halbes Jahr bis wir hier – ganz hölzern – vor euch stehen konnten. Schlag auf Schlag und alles andere als schlagartig vollzog sich die Verwandlung. Zuerst mit Klüpfel und Stechbeitel, später mit dem Schnitzmesser (– oh ja, Pflaster wurden viele gebraucht-) bekamen wir zusehends mehr Gefühl für die plastische Form und allmählich schälten wir uns aus dem Holzklotz heraus. Nun stehen wir hier und können nicht anders…….(als stehen!)
WIR – das sind 25 Schülerinnen und Schüler aus dem Kunstprofil Klasse 9 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Tübingen. Kunstprofil heißt Hauptfach Kunst. Neben den Pflicht-Hauptfächern Mathe, Deutsch, Englisch und Französisch haben wir Kunst als unseren Schwerpunkt gewählt…… Kunst ist unsere Leidenschaft, Kunst machen wir gerne.