Die Klasse 11c zeigte kurz vor den Sommerferien die in monatelanger Arbeit hergestellten Papierkleider auf dem Schrottplatz der Firma Möck in Tübingen. Die Schülerinnen und Schüler hatten im Unterricht mit Papier experimentiert, es geschnitten, gerissen, geknüllt, gefaltet, gerollt, gelocht, vernäht und verleimt, unzählige Formen und Schnitte ausprobiert und wieder verworfen. Entstanden sind 23 einzigartige Kleider - fantastisch-surreale, feen- oder elfenartige, streng-konstruktive, berauschend-verführerische Entwürfe -, ganz nach den persönlichen Vorstellungen der Designerinnen und Designer.
Nicht Mailand oder Paris, sondern ein Schrottpatz – das hatte sich Lina als Laufsteg ausgedacht und Jürgen Möck dafür so begeistert, dass er selbst unsere kühnsten Vorstellungen mit eigenen Ideen übertraf. Die Scheinwerfer eines am Kran aufgehängten Autos versetzten den nach einem kurzen Schauer regennassen Laufsteg in ein dramatisches Licht. Eine Gasse zwischen den Autowracks war dafür frei geräumt worden. Barfüßig führten die Schülerinnen und Schüler ihre reinweiße Kollektion vor, und deren Zartheit und Verletzlichkeit hätte nicht besser hervorgehoben werden können.