Vortrag von Jana Schumacher (Klasse 12) über Erziehung im Dritten Reich

Jana Schuhmacher hat sich in einer Forschungsarbeit intensiv mit dem Einfluss des Nationalsozialismus auf Jugend und Schule am Beispiel von Tübingen auseinandergesetzt und dafür auch im Jahr 2016 einen Nachwuchsförderpreis gewonnen. Am 9. Mai kann man im Landratsamt nun einen interessanten Abend erleben.

Jana Schuhmacher am Gedenktag für die Opfer des Holocaust

Der nationalsozialistische Staat versuchte seit 1933 Jugendliche für seine Zwecke zu gewinnen. Auch das Schulsystem sollte den Nachwuchs für Militarismus und rassenideologisch motivierte Verbrechen formen. Wie genau geschah das in Tübingen? Was haben heutige Jugendliche dazu zu sagen? Diese Fragen werden am 9. Mai um 18:30 Uhr im Großen Sitzungssaal im Landratsamt von Jugendguides, Heimatforschern und anderen Akteuren diskutiert.

Die Abiturientin Jana Schuhmacher thematisiert in einem bebilderten Vortrag die faschistische Erziehung des deutschen Staates am Beispiel des heutigen Wildermuth-Gymnasiums. Dabei konnte sie auf bisher unbekanntes Material zugreifen, insbesondere das Konventbuch der Lehrerkonferenzen der früheren Mädchen-Oberrealschule aus den Jahren 1933 bis 1942. Jana Schuhmachers Arbeit "Erziehung von oben und von unten. Einfluss des Nationalsozialismus auf Jugend und Schule am Beispiel von Tübingen", die aus dem Unterricht von Julia Murken heraus entstand, erhielt 2016 den renommierten Nachwuchsförderpreis des Landespreises für Heimatforschung Baden-Württemberg.

Anschließend geht Wolfgang Sannwald im Gespräch mit Heimatforschenden und Jugendguides Spuren von Wehrmachtsjustiz und Sondergerichten während des Zweiten Weltkrieges auf den Grund.

Der Abend ist Teil des Begleitprogramms der aktuellen Wanderausstellung "Was damals Recht war...", initiiert von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und gibt einen Einblick in die nationalsozialistische Erziehung und deren Auswirkungen auf das Tübinger Schulsystem.

Um Anmeldung wird gebeten.