Schüleraustausch mit England, Birkenhead November 2005

Endlich sind die Tagebücher des Schüleraustauschs zu lesen!

Anreisetag: Montag 7. November 2005

Mein erster Tag in England - Bericht von Tanja Mouline

Wir sind um 18:30 vom Stuttgarter Flughafen abgeflogen. Im Flugzeug war es ziemlich lustig mit den Klassenkameraden. Wir waren alle auf den Austausch und auf unsere Austauschfamilien sehr gespannt, aber auch ein bisschen aufgeregt. Während des Fluges haben wir Fotos voneinander gemacht, über unsere Austauschpartner gesprochen und auch ein wenig gesungen. Um 19:30 sind wir endlich in Manchester angekommen.

Auf diesen Moment hatten wir den ganzen Tag gewartet, und jetzt waren wir da. Als wir die Passkontrolle hinter uns und unser Gepäck abgeholt hatten, durften wir endlich zu unseren Austauschfamilien, die schon lange auf uns gewartet haben. Auf mich wartete mein Austauschpartner Tim und seine Mutter Ina. Wir haben uns gegenseitig begrüßt und sind dann nach Hause gefahren. Auf der etwa einstündigen Autofahrt von Manchester nach Birkenhead haben wir uns schon ganz nett über verschiedene Dinge unterhalten. Die Atmosphäre war sehr angenehm. Als wir zu Hause ankamen, zeigte mir Tim erst mal das Haus - ein großes und sehr schönes Haus. Für mich war ein eigenes Zimmer vorbereitet mit einem riesigen Prinzessinnenbett. Das war toll! Nachdem ich das Haus gesehen hatte, haben wir Pizza gegessen. Danach habe ich meine Eltern angerufen, meine Sachen ausgepackt und schließlich bin ich müde ins Bett gefallen.

1.Tag, Ankunft - Bericht von Ewa Lau

Als wir in Stuttgart auf unseren Flieger gewartet haben, war ich wirklich aufgeregt. Ich bin das erste Mal nach England geflogen! Ich war auf meine Gastfamilie, die Schule und natürlich auch auf England gespannt. Meine Austauschpartnerin kannte ich schon. Sie heißt Rose und war das einzige englische Mädchen, das am Austausch teilgenommen hat. Das liegt daran, dass die Birkenheadschool, bis auf die Oberstufe, eine reine Jungenschule ist. Ich habe mich wirklich gut mit ihr verstanden. Endlich kam unser Flieger. Der Flug war angenehm und hat auch Spaß gemacht - besonders die Landung!!! Wir holten unser Gepäck ab und gingen zum Ausgang. Unsere Gastfamilien erwarteten uns schon. Die Begrüßung war sehr herzlich.

Rose holte mich mit ihrem jüngeren Bruder und ihrem Vater ab. Als wir ins Auto einstiegen, habe ich mich zuerst gewundert, dass Roses Bruder vorne auf der Fahrerseite einstieg. Dann hab ich mich daran erinnert, dass die Engländer Linksverkehr haben. Es war schon irgendwie komisch auf der linken Seite zu fahren. Aber später habe ich mich daran gewöhnt. Zu Hause wartete schon Roses Mutter auf uns. Sie war wirklich nett. Am Anfang hatte ich kleine Probleme mit der Verständigung. Die Umstellung von Deutsch auf Englisch fiel mir nicht leicht. Wir aßen noch was zusammen und unterhielten uns ein bisschen. Rose musste leider noch Hausaufgaben machen, ich ging aber ins Bett, weil ich müde war. Ich bekam ein eigenes Zimmer mit einem großen Bett. Auf den nächsten Tag in der Schule war ich schon mächtig gespannt!

Dienstag, 8. November 2005

Mein zweiter Tag in England - Bericht von Tanja Mouline

Am zweiten Tag besuchte ich zusammen mit Tim die „Birkenheadschool“. Übrigens, ich musste nicht so früh wie in Deutschland aufstehen, erst um 7:30, da die Birkenheadschool erst um 8:30 anfängt. Ach, wenn es in Deutschland auch so wäre! In den ersten drei Stunden war ich mit Tim in seiner Klasse. Ich habe seine Freunde und Lehrer kennen gelernt. Alle waren sehr freundlich und nett zu mir.

Zwischen GSS und Birkenheadschool gibt es ziemlich viele Unterschiede. Die Birkenhead school ist eine private Schule, die pro Monat für die Eltern umgerechnet ca. 1000 Euro kostet. Alle Schüler müssen Schuluniformen tragen, was für uns am Anfang ziemlich ungewohnt war. Die Lehrer sind sehr streng, also sind die Schüler auch viel disziplinierter als in unserer Schule.

In der vierten Stunde gab es ein Spezialprogramm für die deutschen Austauschschüler. Mr. Clark, der Direktor der Birkenheadschool hat uns Informationen über die Schule gegeben und die älteren Schüler haben uns dann die Schule gezeigt.

Birkenheadschool ist, wie die meisten Schulen in England, eine Ganztagsschule. Es gibt eine Mensa, wo wir Mittag gegessen haben.

Nach der Schule hat Ina Tim und mich mit dem Auto abgeholt und wir sind in ein indisches Restaurant zum Abendessen gefahren. Es war ein sehr interessanter Tag.

2.Tag, Birkenheadschool - Bericht von Ewa Lau

Die Birkenheadschool fängt erst um 8.30 Uhr an! Das war so schön, man konnte so lange schlafen. Um 7.15 Uhr weckte mich Rose. Ich machte mich fertig und kam runter ins Wohnzimmer. Ich fand es ein bisschen seltsam, dass wir oft auf dem Sofa aßen und nicht am Esstisch. Sie hatten zwar auch ein Zimmer mit einem Esstisch, aßen dort aber selten. Endlich fuhren wir los. Wir wohnten weiter weg von Birkenhead und Roses Vater hat uns immer zur Schule gefahren. als wir ankamen, war ich aufgeregt. Die Schule hatte ziemlich großes Gelände. Es gab nicht nur ein Gebäude, sondern mehrere. Es gab z.B. ein Gebäude für Biologie oder Sprachen usw. Mitten auf dem Schulgelände gab es ein großes Kricket Gelände. Den Rasen dürfen nur die Prefects und die Lehrer betreten. Alle Schüler hatten schwarze Schuluniformen an. Deshalb sind wir ziemlich aufgefallen.

Die Leute waren freundlich und hilfsbereit. Im Vergleich zu den deutschen Schülern waren sie viel disziplinierter und höflicher. In der Schule habe ich ein paar Freunde von Rose kennen gelernt und versucht mich mit ihnen zu unterhalten. In der Schule gab es auch „relaxing rooms“. Das sind Räume, in denen es bequeme Stühle, Radio und sogar einen Fernseher gibt. Die älteren Schüler treffen sich dort noch vor der Schule um sich zu unterhalten oder Fernseh zu schauen. Um 8.30 bis 9.00 Uhr gab es keinen Unterricht, sondern ŽregistrationŽ. Die Klassen sitzen dabei zusammen im Klassenzimmer und der Lehrer überprüft die Anwesenheit: Komisch, wir haben gleich Unterricht. Danach ging ich mit Rose in den Unterricht. Sie hatte eine Doppelstunde Mathe. Was auch für mich seltsam war: Sie hatten zwei Mathelehrer. Die Schüler haben in jedem Fach zwei Lehrer. Rose ist in der Oberstufe und hat nicht mehr alle Fächer, sondern nur fünf. Die Klasse war auch klein: nur acht oder zehn Schüler. Ich fand den Unterricht ziemlich intensiv. Sie bekamen Aufgaben zum Rechnen und saßen zwei Stunden lang mucksmäuschen still an ihrer Arbeit. So still ist es nie in meiner Klasse.

Anschließend haben sich alle deutschen Austauschpartner in den Computerraum getroffen und wir durften kurz E-Mails schreiben. Wir bekamen ein paar Fragen, die wir beantworten mussten.

Nachher haben wir das ganze Schulgelände besichtigt. Was auch interessant war: die Schule hat eine eigene Kapelle! Einmal pro Woche müssen alle Klassen in die Kapelle. Die Schule hat einen eigenen Pfarrer, der auch die Predigten hält.

Den Rest des Tages verbrachten wir zusammen in der Schule. Die Schule geht bis ca. 16 Uhr. Die Birkenheadschool hat auch eine Mensa, so wie bei uns. Es gibt aber viel mehr zur Auswahl: Suppe, Nudelgerichte und auch Nachtisch.

Insgesamt hat die Schule mir sehr gefallen. Sie war ganz anders als in Deutschland. Nach der Schule bin ich mit Rose mit dem Bus nach Hause gefahren.

Was mir nicht so an England gefällt: Es regnet oft. An dem Tag hat es auch geregnet! Als wir zu Hause ankamen, waren wir beide nass. Danach hatte ich bei unseren Ausflügen immer einen Regenschirm dabei. Zu Hause haben wir gegessen und uns unterhalten. Jetzt konnte ich meine Gastfamilie besser verstehen. Nach einem Tag in England merkt man, dass man besser englisch spricht und sich aufs Englische umstellt. Manchmal habe ich sogar auf englisch gedacht! Später musste Rose mal wieder Hausaufgaben machen. Die arme, sie hatte viel auf. Am Abend habe ich noch was bei mir im Zimmer gelesen und ging dann schlafen. Das war ein interessanter Tag!

Mittwoch, 9. November 2005 - Bericht von Maxi Braun und Zita Deutsch

Der Wecker klingelte nicht wie gewohnt um 6.15 Uhr, sondern erst um 7.15 Uhr. Nach einem leckeren Frühstück mit Pfannkuchen (!!!!), die man in England mit Zitronensaft und Zucker isst, gings mit unseren Partnern ab zur Schule, die hier erst um halb neun beginnt. Aber zuerst einmal mussten wir in die Kirche, weil Matthew und Tom, unsere Austauschpartner, im Chapel Choir singen. Anders als in Deutschland gehen die Schüler jeden Morgen vor der Schule in die Kirche. Die Birkenheadschool hat sogar einen eigenen Minibus, mit dem wir dann in ca. 30min. nach West Kirby an die Küste gefahren sind. Dort gibt es eine Insel, genannt Hilbre Island, zu der man, wenn Ebbe ist, hinlaufen kann. Das haben wir dann auch getan: Wir liefen, eingepackt in warme Jacken, ungefähr eine Stunde über den mit kleinen Bächen übersäten Sand zu der kleinen Insel, auf der nur ein Mensch wohnt. Dort angekommen, machten wir eine Vesperpause mit den mitgebrachten Lunchpacketen. Wir erkletterten einen Felsen und genossen das bisschen Sonne. Doch ein schriller Schrei von Kaddi lenkte uns vom Essen ab, sie hatte einen toten Seelöwen entdeckt!!!! Zum Glück sahen wir wenig später ein ganzes Rudel quicklebendiger Seelöwen, die sich in der Sonne tummelten.

Aber nun mahnten Herr Seidel und Frau Doerry zum Aufbruch, bevor die Flut uns den Heimweg versperrte und wir den ganzen Tag auf der Insel bleiben müßten, ausserdem wollten wir noch in ein Boot-Museum. Dieses war für ein Museum eigentlich ganz in Ordnung: wir haben einem „smith“ live beim Arbeiten zugeschaut und allerlei über den Manchester-Ship-canal erfahren, der es den Händlern von Manchester ermöglichte, an den Liverpooler Zollbehörden vorbei, einen direkten Meereszugang zu unterhalten.

Etwas später durften wir noch mit einem typischen langen, leider auch langsamen Boot fahren.

Wieder in der Schule trafen wir unsere Partner wieder, mit denen wir erst nach Hause und dann in ein Spaß-Bad gingen. Das war super. Zum Abendessen gabs dann typisch Englisch, aber trotzdem lecker: ! FISH AND CHIPS !!!!!

Donnerstag, 10. November 2005

Ausflug nach Chester - Bericht von Tamara Götz und Katrin Geyer

Um 8.30 Uhr gings in der Schule wieder los mit der „Registration”. Danach sind wir mit dem Minibus von der Schule zur Birkenhead Central Station der Bahn und von dort aus nach Chester mit dem Zug gefahren.

Dann haben wir einen sogenannten „Linkbus” (Pendelbus) genommen um in die Innenstadt zu gelangen. Während der Fahrt mit dem „Linkbus“ hat sich Katrin gleich mit der Notbremse bekannt gemacht, so dass der Fahrer nicht mehr weiterfahren konnte. ,-)

Als wir dann an der berühmten Uhr in Chester angelangt waren, wurden wir gleich freundlich von Caroline Thomas empfangen, die uns in der nächsten Stunde die Stadt zeigte. Sie führte uns zunächst zu einer alten Römerstätte, wo sie uns die „Citywall“ zeigte, welche als einzige in England vollständig erhalten geblieben ist.

Gegenüber der Römerstätte sahen wir noch die sogenannten „Back to back houses“, die wortwörtlich Rücken an Rücken stehen und für England sehr typisch sind.

Neben den „Back to Back houses“ gab es auch noch die „Tudor houses“, die schwarzweiß sind.

Weiter führte sie uns zum Fluss Dee, wo sie uns an einer Stelle erklärte,dass dort zu einer bestimmten Zeit der Fluss gegen die Strömung fließt.

Wir gingen entlang der „Watergatestreet“ zurück zum Zentrum. Dort zeigte sie uns dann noch die vielen Läden in den sogenannten „Rows“, welche wir als überdachte Einkaufspassagen bezeichnen würden. Die Rows bestehen aus Holz das von alten Schiffen benutzt wurde.

Zu unsrem Glück hatten wir dann noch ca. zweieinhalb Stunden Freizeit, in denen wir dann noch alle Läden abklapperten. Um 14.10 Uhr haben wir uns dann wieder mit allen unter der Uhr getroffen, um gemeinsam wieder mit Bus und Bahn zurückzufahren.

Es war ein sehr toller und spaßiger Ausflug, den wir jederzeit wiederholen würden.

Freitag, 11. November 2005

Bericht von Katrin Muser und Carolina Strubel

Registration: Um 8:30Uhr im K-Block war, wie jeden Tag die Registration unserer Austauschschüler! In der Registration schaut der Klassenlehrer, ob alle Schüler da sind. Nach der Mittagspause passiert genau dasselbe noch mal. Außerdem werden der Klasse Besonderheiten oder Anlässe mitgeteilt. Man kann dem Lehrer auch Probleme mit der Klasse erzählen, die dann hoffentlich gelöst werden.

Research: Um 9:00 Uhr, direkt nach der Registration, gingen wir in die Bücherei der Schule, wo uns Mrs. Reeve, die Bibliothekarin, freundlich empfing. Dort wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte informierte sich am Computer über Liverpool, die andere tat das durch geografische Karten und Bücher. Mrs. Reeve erzählte uns sehr viele interessante Sachen über diese tolle Stadt, so dass wir sehr gut auf den späteren Ausflug vorbereitet waren. Sie erzählte über die Beatles, die zwei Fußballmannschaften in Liverpool (Liverpool FC und Everton), über die importierte Baumwolle und über die zwei Kathedralen.

Entertaining Maths: Um 10:00 Uhr dann wartete Mr. Edmunds, der Konrektor, schon im Mathe-Raum auf uns. Er bereitete verschiedene Mathespiele vor, die anspruchsvoll und zugleich witzig waren. Die letzten 20 min verbrachten wir damit ein Sudoku zu lösen. Wir sind zwar nicht ganz fertig geworden, aber Mr Edmunds hat uns trotzdem gelobt.

Remeberence: Um 10:50 Uhr liefen wir zur Bushell Hall. Das ist eine große Halle, mit einer Bühne in der auch Theaterstücke und Konzerte gespielt werden. Dort las der Schulpfarrer etwas vor und pünktlich am 11.11. um 11 Uhr mussten alle 2 Minuten schweigen um der Kriegsopfer zu gedenken. Danach mussten wir zügig zu den Minibussen.

Die Fahrt: Nachdem der nette Busfahrer uns am Hafen abgeliefert hatte, mussten wir uns beeilen um die Fähre nach Liverpool noch zu erwischen. Die Fähre machte noch einen kleinen Umweg, um uns die schönen Gebäude der Stadt zu präsentieren. >