An einem frostigen Februarmorgen sollte es für unseren Leistungskurs Kunst losgehen – Ziel: München! Was zunächst nach einer entspannten Zugfahrt klang, wurde dank Bahnchaos schnell zur kleinen Abenteuerreise. Immerhin: Gegen 10 Uhr erreichten wir – mit der einzigen fahrenden Regionalbahn – Stuttgart. (Mit dem Fahrrad wäre es wohl genauso schnell gegangen…) Von dort aus ging es endlich zügig weiter in die bayerische Landeshauptstadt.
Unsere Unterkunft überzeugte auf Anhieb – gemütlich, charmant und ideal gelegen. So konnten wir uns nach der Ankunft direkt ins kulturelle Geschehen stürzen: Am Nachmittag stand das Lenbachhaus auf dem Programm. Anders als bei unserem kurzen Besuch im September blieb diesmal mehr Zeit zum Entdecken. Besonders eindrucksvoll: die Ausstellung zur sogenannten „Entarteten Kunst“, die einen bewegenden Einblick in ein düsteres Kapitel der deutschen Kunstgeschichte gab.
Am nächsten Tag ging es ins Museumsquartier – ein Pflichttermin für Kunstliebhaber. Zuerst besuchten wir die Alte Pinakothek, danach die Pinakothek der Moderne. Neben weltberühmten Werken begegneten wir dort auch „alten Bekannten“ aus dem Unterricht – diesmal im Original. Ein ganz anderes Gefühl! In einem der Räume stand sogar ein E-Piano, das von uns begeistert bespielt wurde – Kunst zum Anfassen (und Anhören)!
Ein absolutes Highlight der Fahrt war jedoch unser Besuch an der Kunstakademie. Zwei Studentinnen des zweiten Semesters des Studiengangs Innenarchitektur führten uns mit viel Herzlichkeit durch das beeindruckende Gebäude. Und wir hatten Glück: Am Abend fanden dort die Präsentationen der Diplom- und Abschlussarbeiten statt – inklusive eines kleinen Filmabends mit echtem Kino-Flair und Popcornduft in den ehrwürdigen Hallen. Die kreative Atmosphäre war regelrecht ansteckend – Sätze wie „Hier ist einfach alles möglich!“ oder „Genau das will ich auch!“ hörte man auf dem Rückweg nicht nur einmal. Für einige von uns war dieser Abend mehr als inspirierend – vielleicht sogar wegweisend.
Auch kulinarisch wurden wir bestens verwöhnt. Umso schwerer fiel der Abschied, als nach zwei Nächten schon der letzte Programmpunkt anstand: das Museum Brandhorst. Zwar war die Ausstellung zu Andy Warhol und Keith Haring bereits abgebaut, doch auch die neuen Werke – großformatige, abstrakte Gemäldeserien – regten zu lebhaften Diskussionen an. Was ist moderne Kunst wert? Und was macht sie eigentlich aus?
Nach einem letzten, sehr guten Kaffee im Museumscafé und einer kleinen Souvenirrunde durch die Stadt ging es schließlich zurück – viel zu schnell war unsere Exkursion vorbei.
Bye bye, Bayern – und danke für drei kreative, inspirierende und unvergessliche Tage!