Exkursion „Auf jüdischen Spuren in Tübingen"

Die katholische Religionsgruppe 7cef von Herrn Kauth brach am Montag den 8.7 zum Synagogenplatz auf.

Wo früher die Synagoge stand, ist nun ein großes Mehrfamilienhaus. Das wenige, was noch von damals übrig ist: ein Gartenzaun, eine Gartenmauer, wenige Fundamentsteine in der Tiefgarage.

Daneben (und nicht dort am eigentlichen Ort) steht nun ein Denkmal, gegen das Vergessen der Tübinger Juden und als Erinnerung an das Verbrechen der Nazis.

Das Denkmal ist aus rostigem Stahl geschaffen, was die Trauer ausdrücken soll. Es ist aus einem würfelförmigen Klotz, der einen Brunnen umschließt und aus dem 101 kleine Quadrate geschnitten sind. Sie symbolisieren die 101 jüdischen Bürger die bis zur Nazi-Zeit in Tübingen lebten. Das Wasser, das aus dem Brunnen fliest, kommt unter dem Kubus hervor und läuft in eine Rinne, über der Tafeln angebracht sind in denen die Namen der Tübinger Juden und deren Schicksal verewigt sind. Von dort rinnt es weiter Richtung einer Infotafel, auf der noch mehr zu erfahren ist.

Nachdem wir dort eine weiße Rose nieder gelegt hatten, ging es weiter zum Jüdischen Friedhof bei Wankheim. Jeder von uns hatte zuvor 1 Kieselstein vom Schulgelände mitgenommen, die nun jeder nach jüdischer Tradition auf einen jüdischen Grabstein seiner Wahl platzierte. Außerdem hatten wir viele weiße Rosen mitgebracht um sie auf das Denkmal, das den gemordeten Juden gewidmet ist, zu legen.

Nun wurden kleinere Gruppen gebildet, welche die 140 Grabsteine nach folgenden Kriterien untersuchten:

- Grabsteine mit hebräischer Schrift

- Grabsteine mit deutscher Schrift

- Grabsteine mit beiden Schriften

- Grabsteine, die von Neo-Nazis beschädigt wurden

- Grabsteine mit religiösen Symbolen

Zum Schluss pausten die Schüler selbst ausgewählte Grabesinschriften, meist hebräische, mit Kohle ab und versuchten sie mit Spray zu fixieren.

Flora Frantz u. Christoph Sannwald, 7c

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