Die SMV an der GSS

Die Schüler Mitverantwortung besteht an der Geschwister-Scholl-Schule aus einer Gruppe engagierter Schüler und Schülerinnen, die sich für die Rechte der Schüler einsetzen und sich um ein angenehmes Schulklima bemühen, sowie ein möglichst gutes Verhältnis zwischen allen, die am Schulalltag beteiligt sind.

Die SMV-Arbeit

Zur SMV gehören alle gewählten KlassensprecherInnen der Klassen 5-11, die KurssprecherInnen der 12. und 13. Klasse sowie eine Gruppe "SMV-Aktiver".

Organisation

Zur Planung Test der Aktionen treffen wir uns mindestens einmal im Monat (bei Bedarf auch öfter) zum Aktiven-Treff im Schülercafé. In Kleingruppen werden später die Details der Projekte bzw. Referate ausgearbeitet.

Jedes Halbjahr fahren wir dann zusammen mit den Vertrauenslehrern und dem Schulsozialpädagogen Rainer Borst übers Wochenende in das Bauernhaus der Schule nach Zimmern, um dort intensiver und produktiver an den bevorstehenden Projekten zu arbeiten und neue Aktionen zu planen.

Um die Ergebnisse der SMV-Arbeit an alle SchülerInnen weiterzugeben, findet jedes Vierteljahr eine SMV-Vollversammlung statt. Die Klassensprecher berichten dann in ihren Klassen darüber. In der Vollversammlung werden auch die drei Schülersprecher und die beiden Vertrauenslehrer gewählt.

Um die "Kleinen" fit für die SMV zu machen, werden den neuen Klassensprechern der Klassen 5-7 zu Anfang des Jahres in einem "SMV-Crash-Kurs" ihre Rechte, Pflichten und Aufgaben erklärt.

Einen großen Bestandteil der Arbeit der SMV machen Referate wie das Schülercafé "Café Chaos", das GSS-Fest-Komitee, die Schülerzeitung "Fetzen" oder das Umweltreferat (z.B. Verkauf von Umweltheften) aus. Eine wichtige Einrichtung der SMV sind auch die Mentoren. Das sind SchülerInnen ab der 9. Klasse, die sich sozusagen als Paten um die Neuankömmlinge (d.h. 5. und 6. Klassen) kümmern, um ihnen den Einstieg in die neue Schule durch Spielnachmittage, Feste oder Sportturniere zu erleichtern.

Das Jahr 2001

Auch im Jahre 2001 zeigte sich die SMV mal wieder produktiv. Ein besonderes Ereignis war zum Beispiel die schulübergreifende Aids-Benefiz-Gala im Januar. Unter der Moderation von Heiner Kondschak standen Musikeinlagen verschiedener Tübinger Bands, Zauberkunststücke und Beiträge von Tübinger Kommunalpolitikern auf dem Programm. Mit einer Versteigerung, dem Verkauf von Tomatensuppe und großzügigen Spenden der Zuschauer, kamen insgesamt ca. 2000 DM zusammen.

Jedes Jahr im Januar erinnert der Holocaust-Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Aufgrund des Namens unserer Schule sind wir in dieser Hinsicht besonders engagiert. Die Gedenkfeier im Foyer, an der alle SchülerInnen teilnehmen, wird von der SMV gestaltet.

In diesem Jahr wurde die Aktualität der Thematik betont. Im Anschluss an den Vortrag eines ehemaligen Neo-Nazis fand eine Demonstration unter dem Motto "Zusammen gegen Rechts" statt. Diese wurde von SMV-Mitgliedern (fast) aller Tübinger Schulen veranstaltet.

Vom 21. bis zum 24. Februar wurde das bisher größte und aufwändigste Projekt der SMV in die Tat umgesetzt: "Schule als Staat". Für vier Tage verwandelte sich unsere Schule in die Republik Schollwaii, einen Staat mit 1500 Bürgern, eigenem Wirtschaftssystem und Parlament. Vier Ziele lagen den Organisatoren besonders am Herzen: Demokratie üben, Wirtschaft verstehen, Vielfalt erleben und projektorientiertes Arbeiten ohne vorgegebene Strukturen lernen. Die vielseitigen Erfahrungen und Eindrücke, die "Schule als Staat" mit sich brachte, würden in ihrem Umfang diesen Bericht sprengen. Daher wird auf dieses Projekt an anderer Stelle näher eingegangen.

Zum Valentinstag konnten die SchülerInnen herzförmige Karten kaufen, die dann gemeinsam mit einer Rose (anonym oder auch nicht) an die beste Freundin, den heimlichen Schwarm oder den Lieblingslehrer geschickt werden konnten. Es war auch möglich, seine Botschaft an andere Schulen zu senden.

In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 2001 hat ZOFF - das heißt "Zusammen offensiv für Feränderung" - die Geschwister-Scholl-Schule BESETZT! Um 19 Uhr tummelten sich schon an die 150 Besetzer samt Schlafsäcken und Isomatten im Schul-Foyer. Wir haben jedoch nicht plump die Schule blockiert und stur gegen das Bildungssystem gewettert: Die ganze Nacht bis um halb acht in der Früh' wurden Workshops zum Thema angeboten, Abiturienten und Studenten haben interessierte Schüler in Mathe, Geschichte, Franz und Englisch auf am nächsten Morgen stattfindende Klassenarbeiten und Klausuren vorbereitet. Es gab Brainstorming für konstruktive Kritik, eine "Movie-Night" mit "kultigen Uralt-Unterrichtsfilmen" und revolutionär rote Tomatensuppe zum Abendessen. In einer angeregten Diskussionsrunde konnte jeder seine Meinung zum Projekt, zur Institution Schule an sich und positive wie negative Erlebnisse aus seinem persönlichen Schulalltag äußern. Dabei wurde deutlich, dass der Wille zu Veränderungen nicht nur von den Initiatoren des Projekts ausging, sondern von allen Beteiligten geteilt wurde. Besonders am Herzen lag uns außerdem, den Ansichten der anderen Seite, d.h. Lehrern und Politikern, einen angemessenen Stellenwert zukommen zu lassen, um unsere Bereitschaft zur Kooperation zu zeigen. Deshalb fand um 23.00 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Lehrern, Schülern und dem Tübinger Landtagsabgeordneten Boris Palmer statt. Die Schulbesetzung hat auch die Medien angelockt: Die örtliche Tageszeitung berichtete auf der ersten Seite des Regionalteiles mit großem Farbbild - zahlreiche Radiosender berichteten von der Schulbesetzung - das Regionalfernsehen sendete einen ausführlichen Bericht - selbst die große dpa widmete uns mehrere Absätze!

Das, und noch vieles mehr, waren Projekte und Tätigkeiten, die ein aktives und sehr erfolgreiches Jahr SMV-Arbeit prägten. Aber natürlich werden wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Auch im Jahr 2002 darf man gespannt sein. Sei es der kommende Holocaust Gedenktag, das geplante X-Schulen Fest oder die gemeinsame Ausfahrt mit unseren Klassensprechern - eines steht fest - wir werden weiterhin versuchen, unseren Teil zur Verschönerung der Schule beizutragen!

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