Auszeit vom Krieg - UNESCO-Projekt an der Geschwister-Scholl-Schule

Kurzzeitaufenthalt von ukrainischen Jugendlichen in Deutschland hat begonnen  

Besucher aus der Ukraine

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 und 12 aus der Schule 14 in Kiew mit den ukrainischen und deutschen Lehrer*innen in Lwiw am 04.07.2023.

ukrainische Schülerinnen und Schüler vor dem Brandenburger Tor
vor dem Reichstagsgebäude

Unsere Schule nimmt als eine von dreizehn deutschen UNESCO-Projektschulen an einem „Recreation-Projekt“ teil. Eine Gruppe von 18 ukrainischen Schüler*innen und drei Lehrerinnen aus Kiew lebt drei Wochen lang in 16 Gastfamilien der GSS.

Die Begegnungen und die gemeinsame Arbeit mit den hiesigen Schülerinnen und Schülern sollen die Jugendlichen in der Persönlichkeitsentwicklung stärken. Mittels Kreativität und kultureller Bildung können Resilienz und Stabilität der Kinder gestärkt werden. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur europäischen Solidarität in Zeiten des Krieges. Die teilnehmenden ukrainischen Schulen gehören größtenteils ebenfalls dem Schulnetzwerk der UNESCO-Projektschulen an. Diese „Auszeit vom Krieg“ geht auf eine Anfrage des ukrainischen Städtetags aus dem Frühjahr 2022 zurück und wird durch die Deutsche UNESCO-Kommission mit einer Förderung des Auswärtigen Amts und der Hertie-Stiftung in enger Kooperation mit der Ukrainischen UNESCO-Kommission realisiert.

Am 2. Juli machte sich die Gruppe von 18 Schüler*innen und drei Lehrerinnen aus der „Schule 14“ Kiew auf den Weg nach Lwiw (Lemberg), in den Westen der Ukraine. Dort wurden sie bereits erwartet: Am Bahnhof trafen sie auf die drei organisierenden Kolleg*innen der GSS, Julia Murken, Jonathan Hass und Isabelle Findling. Später im Rathaus der Stadt fand ein Treffen mit Vertreter*innen der Stadt sowie den Generalsekretären der Ukrainischen und Deutschen UNESCO-Kommissionen sowie dem Bundeskoordinator der deutschen UNESCO-Projektschulen und der für das Recreation-Projekt in der Ukrainischen UNESCO-Kommission zuständigen Kollegin   statt.

Abends fuhr die Gruppe mit dem Zug weiter, über die Grenze nach Przemyśl in Polen, um von dort aus nach einer Übernachtung Berlin zu erreichen. Nach einer weiteren Nacht in Berlin ging es dann nach Tübingen. Beim gemeinsamen Empfang in der Schule begrüßten sich die Gäste aus der Ukraine und die deutschen Gastfamilien herzlich – wurde doch aus dem virtuell bereits angebahnten Kontakt endlich Realität!

Die gastgebenden UNESCO-Projektschulen gestalten die Begegnungsprogramme vor Ort und arbeiten hierfür auch mit Erlebnispädagogen, Künstlerinnen und außerschulischen Lernorten zusammen. Gemeinsam realisieren die deutschen und ukrainischen Jugendlichen Projekte im Bereich der Kulturellen Bildung. Das Programm für die Kurzzeitaufenthalte von insgesamt mehr als 200 ukrainische Jugendliche an UNESCO-Projektschulen wird durch die Bundeskoordination der Projektschulen geleitet, die bei der Deutschen UNESCO-Kommission angesiedelt ist, und ergänzend auch vom UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelle Bildung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie dem Kölner Zentrum für Trauma- und Konfliktmanagement begleitet.

Ein ganz großer Dank gilt den 16 Gastfamilien der GSS, die sich mit großer Warmherzigkeit, Großzügigkeit und Gastfreundschaft engagieren und dadurch das gesamte Projekt überhaupt möglich machen!

Link zum UNESCO-Projekt