Rekordteilnahme beim Amnesty International Briefmarathon

1278 Briefe - doppelt so viele wie 2021 hat unsere Schule zusammen gebracht. Als UNESCO-Schule haben wir uns an dieser Briefaktion beteiligt, um uns gegen Menschenrechtsverletzungen einzusetzen. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben.

Teilnahme am Amnesty International Briefmarathon

An bereitgestellten Schreibtischen konnten die Schülerinnen und Schüler an der Briefaktion teilnehmen und ihre unterschriebenen Briefe abgeben.

Stella aus der 9.2 hat sich im Dezember zehn Minuten Zeit genommen, um ein paar Briefe zu unterschreiben und damit beim Briefmarathon von Amnesty International mitzumachen. Zehn Fälle von Menschenrechtsverletzungen weltweit hat die Organisation auch 2021 für ihre Briefaktion ausgesucht. Die GSS war mit dabei.

Es sind Fälle, wie die des 16-jährigen Mikita Zalatarou. Er geriet am 10. August 2020 auf einem Platz im belarussischen Homel in eine Menschenmenge von Demonstrierenden. Am nächsten Tag nahm ihn die Polizei fest und beschuldigte ihn, einen Molotowcocktail geworfen zu haben. Im Polizeigewahrsam wurde Mikita geschlagen, mit einer Elektroschockwaffe traktiert und verhört. Dann musste er ein halbes Jahr im Gefängnis verbringen, bevor er vor Gericht gestellt und zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Amnesty appelliert an den belarussischen Generalstaatsanwalt, den Jugendlichen freizulassen.

Ciham Ali ist in den USA geboren und in Eritrea aufgewachsen. Sie wird seit dem 8. Dezember 2012 vermisst. An diesem Tag wurde die damals 15-Jährige an der eritreischen Grenze festgenommen. Von ihr fehlt seither jede Spur. Ihre Familie weiß nicht, wo sie ist und ob sie noch lebt. Ciham wollte Modedesignerin werden. Vermutlich handelte es sich um eine Vergeltungsaktion, die sich gegen ihren Vater richtete. Der war Informationsminister in Eritrea und hatte sich kurz vor ihrer Festnahme ins Exil abgesetzt. Amnesty fordert den US-amerikanischen Außenminister Antony Blinken auf, sich für die junge Frau und deren sofortige Freilassung einzusetzen.

Die Mexikanerin Wendy Galarza ist Aktivistin für Frauenrechte und setzt sich als Erzieherin für Kinder ein. Mit ihrer Arbeit will sie zu einer humaneren Gesellschaft beitragen. In einem Umfeld, in dem Frauen oft nur deshalb misshandelt oder gar getötet werden, weil sie Frauen sind –  so genannte Femizide – ist dieses Engagement besonders wichtig. In Mexiko wurden laut Amnesty allein im Jahr 2020 über 3700 Morde an Frauen registriert, von denen wiederum 940 als Femizide untersucht wurden. Am 9. November 2020 nahm Wendy Galarza an einer feministischen Demonstration in Cancún teil, bei der die Polizei Schüsse abgab. Wendy wurde am Bein und im Unterleib getroffen. Sie erstattete Strafanzeige gegen die Polizei, doch die Verantwortlichen sind bisher nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Amnesty appelliert an den Staatsanwalt der Urlaubsregion im Süden Mexikos, den Fall gründlich zu untersuchen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

Das sind drei von zehn Fällen weltweit, für die nicht nur Stella, sondern auch 1278 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer der GSS unterschrieben haben. Das sind mehr als doppelt so viel Briefe wie 2020! Ein Rekord und deutliches Zeichen dafür, dass wir uns als UNESCO-Schule für Menschen in Not einsetzen, deren einziges Verbrechen darin besteht, sich für Menschenrechte engagiert zu haben oder gar nur – wie im Fall des belarussischen Jugendlichen Mikita Zalatarou –  zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Die GSS ist damit Teil einer Aktion, an der sich 2021 deutschlandweit rund 158.000 Leute beteiligten.

Hier erfahrt ihr mehr über die Aktion und über Amnesty International.