„Schlafen können wir später noch...!“ Ein Bericht von der Schulhausübernachtung

Als Lehrerin hat man nicht oft die Gelegenheit, seinen „Schäfchen“ eine „gute Nacht“ zu wünschen. In der Nacht vom Freitag, den 23.1. auf Samstag, den 24.1.2009 konnten vier Lehrerinnen und fünf Lehrer die Gelegenheit nutzen: gemeinsam mit 180 Fünftklässlern, 40 Mentorinnen und Mentoren und einem Schulsozialpädagogen verbrachten sie eine ganze (kurze) Nacht in der Schule. Was in dieser Nacht geschah, lesen Sie hier...

Kinder im Klassenzimmer

Wenn 180 Fünftklässler ihre Schlafsäcke und Luftmatratzen in Klassenzimmern ausrollen, in Schlafanzügen durch die Schulgänge huschen, die Uhr in der gut besetzten Turnhalle 0:49 anzeigt ("...und das ist nicht der Spielstand!"), dann befindet man sich mitten in der Mentorenaktion „Nachtaktiv – School by night“.

Aber fangen wir von vorne an...

Los ging es für die Schülerinnen und Schüler aller fünften Klassen um 19.00 Uhr. Mit viel Gepäck kamen sie an der GSS an, wurden von ihren Klassenmentoren und Lehrern freundlich begrüßt und in die Ebene III, die zur Spiel- und Schlafebene für alle 8 fünften Klassen erklärt worden war, begleitet. Hier hatte jede Klasse ein Schlafzimmer, das es sich erst einmal einzurichten galt... Ganz schön gemütlich kann so ein Bett auf oder unter zusammengeschobenen Schultischen neben der Tafel wirken! Aber an Schlaf war noch lange nicht zu denken...

Erster gemeinsamer Programmpunkt war das Kino im Hörsaal! Der Film „Johnny English“ war im Vorfeld in den Klassen zum Lieblingsfilm gekürt worden und gefiel den meisten Kinobesuchern anscheinend auch sehr gut. In der Filmpause boten die Mentoren jedem Kind einen außergewöhnlichen Cocktail an! Grasgrün war der Fruchtcocktail „Drachenpopel“ und violett die Saftmischung „Hexenblut“... Waren diese Namen wohl schon ein Hinweis auf das noch anstehende „Grusel“-Programm...?

Nach dem Film trennten sich die Klassen. Nun begann für die Mentorinnen und Mentoren eine – entschuldigt, liebe 5er! - ziemlich anstrengende Zeit! Die Klassenmentorinnen und Mentoren begleiteten die Klassen in ihre Zimmer, wo dann gespielt, gerätselt oder gesungen wurde. In den folgenden zwei Stunden organisierten die Projektmentoren nach einem raffiniert ausgetüftelten Zeitplan, für alle Klassen den spannenden Teil des Abends...

Klassenweise wurden die Fünfer abgeholt und in die Schwarze Halle begleitet, wo sie schon einmal mit Gruselgeschichten in die richtige Stimmung gebracht wurden. Von dort wurden wiederum immer drei Schüler von einem Projektmentor abgeholt, um einen außergewöhnlichen Gang durch das dunkle Schulhaus zu unternehmen. Besonders der stockdunkle Kopierraum im Lehrerclub war gar nicht so ohne! Ziel dieses Gänsehaut-Spazierganges war der Workshop, der davor von den Mentoren in ein Gruselparcours verwandelt worden war. Hier mussten nun die Mutigen an Spinnweben vorbei, durch enge Gassen, begleitet von unheimlichen Geräuschen und hin und wieder von Mentorengeistern sachte berührt oder laut angejault... Nach bestandener Heldentat gab es für alle Gruselparcours-Durchschreiter ein leckeres Eis zur Belohnung und die nächste Klasse wartete schon auf ihren Gruseltrip...

Zwei Klassen, die eine besonders lange Wartezeit vor oder nach dem Gruselparcours hatten, durften in die Gruselküche. In der Schulküche hatten Projektmentoren sich gruselige Rezepte ausgedacht und nun durfte gekocht, gebacken und garniert werden. Vielen Dank an dieser Stelle an Frau Lingg, die uns sehr geholfen hat!!!

Um Mitternacht – wie passend! - war das Gruselprogramm überstanden. Aber an Schlaf war jetzt immer noch nicht zu denken... Als letzte Aktion vor der Bettruhe stand nun die Spätschicht an. Hierzu wurden in jeder Klasse Lose gezogen. Es wurden verschiedene Aktionen angeboten: Im Jufo konnte gespielt werden. In zwei Fluren der Ebene II gab es dort, wo man sonst nie Ball spielen darf, ein kleines Fußballturnier mit Softbällen, im Hörsaal las Herr Schwarzkopf (der extra zu so später Stunde angereist war – VIELEN DANK!) sehr lebendig vor und in der Turnhalle sprang aufgrund des für die geplante Nachtwanderung zu schlechten Wetters dankenswerterweise Herr Bartoschka ein. Hier wurde bis um kurz vor 1.00 Uhr Basketball gespielt und geturnt. Was für ein Trubel zu so später Stunde im Schulhaus...

Um 1.00 Uhr war das organisierte Programm der Mentoren zu Ende. Nun begann die „Nachtruhe“... Die Waschbecken der Schulklos wurden zu Zahnputzzentren, die Schlafanzüge und Kuscheltiere wurden ausgepackt. In einigen Klassenzimmern konnte man Gute-Nacht-Geschichten hören, die Klasse von Herrn Harnischfeger bekam von ihrem Klassenlehrer sogar ein Gute-Nacht-Lied auf der Ziehharmonika vorgespielt!

Die Klassenmentoren verbrachten die restliche Nacht in den Klassenzimmern oder davor und sorgten, wo es ging, für Ruhe. Wer andere vom Schlafen abhielt, wurde in den „Nachteulenraum“ im Jufo geschickt, wo die Klassenmentoren sich um die „Mondsüchtigen“ kümmerten.

Irgendwann fanden alle ihren Schlaf, die einen früher, die anderen später. Stoff für Träume gab es in dieser Nacht genug...

Der nächste Morgen beendete die Nacht auch schneller als gedacht und nach einem Frühstück mit frischen Brötchen machten sich die Fünfer auf den Nachhauseweg und die Mentoren ans Aufräumen...

Alles in allem war es eine aufregende Nacht, die alle Fünfer unserer Schule für ein paar lustige und gruselige Stunden zusammengebracht hat. Vielleicht denken sie ja noch im morgendlichen Schulalltag an das eine oder andere Erlebnis als „Nachtaktive“ ...

Wer mehr Fotos aus dieser Nacht sehen will, wird in unseren Fotoalben fündig.

Uns als Veranstaltern (den Mentorinnen und Mentoren, Rainer Borst und Linda Krohmer) bleibt die Nacht in guter Erinnerung, nicht nur, weil so viele Menschen dazu beigetragen haben, dass alles geklappt hat... An dieser Stelle wollen wir mehrere herzliche Dankeschöns aussprechen!!!

VIELEN DANK

- an alle Fünftklässlerinnen und Fünftklässler für Eure Teilnahme!!!

- an die wagemutigen Lehrerinnen und Lehrer: Frau Böhm, Frau Hoppe, Frau Zaunbrecher, Herr Bartoschka, Herr Fees, Herr Harnischfeger, Herr Wössner junior und Herr Jässrich, die sich gemeinsam mit uns die Nacht um die Ohren geschlagen haben und dabei soviel Geduld bewiesen haben.

    VIELEN DANK auch

    - an Herrn Schwarzkopf, der zu nachtschlafender Zeit den Weg in die Schule gefunden hat, um bei der Spätschicht vorzulesen!!!

    - an die Schulleitung für Ihre tolle Unterstützung!!

      - an die Kinder von Herrn Schall, die den Gruselparcours am Nachmittag Probe gelaufen sind...

      - an die Hausmeister, Herr Fagur und vor allem Herr Kästle, die alles so gut mitgemacht haben!

      - an Frau Lingg, die uns die Küche zur Verfügung gestellt hat und uns einen leckeren Flachswickelteig vorbereitet hat...

        - Und an unsere lieben ehemaligen Mentoren Eike, Jan und Matze, die extra kamen, um uns so toll zu unterstützen!!!