Wir treffen uns wöchentlich montags und mittwochs um 13.15 Uhr im Raum 220. Neu-Einsteiger (aller Klassen) sind jederzeit herzlich willkommen - gerne auch zu einzelnen Projekten oder Exkursionen.
Das Jüdische Museum Berlin hat die Geschwister-Scholl-Schule am 25. und 26. Oktober 2012 mit seiner mobilen Ausstellung besucht. Dafür hatten wir uns als AG im September 2012 beworben - und wurden tatsächlich auserwählt!
In der Schwarzen Halle wurden blitzschnell fünf Museumsinseln aufgebaut, die jede/r Schüler/in in der Pause besuchen konnte. Zudem wurden nacheinander fünf Klassen von den erfahrenen Guides Conni, Ariane, Arnon und Alex durch die Ausstellung geführt.
Vier weitere Klassen hatten die Chance, in ihrem Klassenzimmer einen Workshop zum Thema Judentum und jüdische Identität durchzuführen. Hierfür wurden i-Pads verteilt, auf denen sechs jüdische Jugendliche aus ihrem Leben erzählten.
Dank der vier sehr engagierten Guides, die die Klassen motivierten, begeisterten, in Schach hielten und schließlich mit koscheren Gummibärchen belohnten, waren die beiden Tage ein großer Erfolg!
Herzlichen Dank an Alex, Arnon, Ariane und Conni und natürlich an das Jüdische Museum Berlin für diese tolle Aktion!
Der neue Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist angelaufen. Das diesjährige Thema:»Gott und die Welt. Religion macht Geschichte«
Mehrere Teams sind schon am recherchieren für ihre Themen - man kann aber jederzeit noch einsteigen und mitmachen!
Nachlesen über den Wettbewerb kann man übrigens auch auf facebook, wo sich aktuelle Tipps und links rund um den Wettbewerb finden
Bundespräsident Joachim Gauck, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Oberbürgermeister Boris Palmer waren in unserer AG.
Am 19. April 2012 besuchte Bundespräsident Joachim Gauck die Geschwister-Scholl-Schule. Im Rahmen dieses Besuchs kam er auch bei der Geschichtswerkstatt vorbei.
Die Aufregung im Vorfeld war riesig, Spannung und Vorfreude hielten sich die Waage, wie der Bericht von Jana, Hjordis und Philipp aus der 7b zeigt.
Zur Vorbereitung des Besuchs hatten wir uns in der AG zum einen mit dem Amt des Bundespräsidenten an sich, zum anderen auch mit unserer deutschen Geschichte beschäftigt: Was war die DDR? Was war die Stasi? Was ist die "BStU" (früher "Gauck-Behörde")?
Acht Minuten sollte der Besuch dauern - letztlich blieben der Bundespräsident, der Ministerpräsident und der Tübinger Bürgermeister doch etwas länger, um sich genau über unsere Arbeit zu informieren. Mit großem Interesse hörten sich die Besucher an, was bei uns lief und läuft.
Auf Herrn Gaucks schwungvolle Aufforderung hin: "Geschichtswerkstatt!! Was arbeitet ihr? Wer erzählt mir etwas?" präsentierten zuerst die letztjährigen Teilnehmer des letzten "Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten" Lukas und Dominik ihre Arbeit. "Das wussten wir nun nicht" erklärten Gauck und Kretschmann einstimmig, als sie nach der Geschichte Grafenecks auch über den Skandal des Grafenecker Prozesses erfuhren.
Auch Charlotte stellte ihre Arbeit zur Tübinger Synagoge vor, die sie letztes Jahr beim Geschichtswettbewerb eingereicht hatte. Obwohl Frau Theune nun zum zweiten Mal mahnte, man müsse jetzt zur nächsten Gruppe, verlangte Herr Gauck energisch, noch mehr Projekte zu erleben. So stellten auch Philipp Jana und Hjordis ihre laufendes Projekt - eine Tübingen-Führung für Grundschüler vor. Welch ein Erlebnis für die Geschichtswerkstatt, einen wichtigen Repräsentanten des Umbruchs in der DDR, den Zeitzeugen, der jetzt Bundespräsident ist, in unserer AG begrüßen zu dürfen! Ebenso hat uns die Wertschätzung durch Herrn Kretschmann und Boris Palmer sehr gefreut!
Doch was machen wir eigentlich so, wenn uns gerade kein Staatsoberhaupt oder Landesvater besucht?
Die Geschwister-Scholl-Schule ist Unesco-Schule und gehört zu dem Verbund der "Schulen ohne Rassismus". Der Name unserer Schule verbindet uns in besonderer Weise mit der Vergangenheit unseres Landes, mit unserer Geschichte.
Die Beschäftigung mit "Geschichte" ermöglicht es uns, unserer Identität auf die Spur zu kommen, die Vielschichtigkeit eines Geschehens in der Vergangenheit wahrzunehmen und seine Wirkung bis in die Gegenwart hinein zu erkennen.
Im wöchentlichen Geschichtsunterricht der Klassen 6-12 wird dieses Anliegen in erster Linie verfolgt. Darüber hinaus haben sich seit dem Schuljahr 2010/2011 in der Geschichtswerkstatt besonders interessierte Schüler/innen zusammengefunden, die die Geschichte unserer näheren Umgebung intensiver erforschen wollen. Es geht uns um die Vertiefung und Erweiterung historischen Wissens, insbesondere bei Themen, die in der wöchentlichen Doppelstunde des Geschichtsunterrichts nicht vertieft werden können.
Aus dem Ziel, einen verantwortungsvollen Umgang mit historischen Themen zu erreichen, haben sich verschiedene Projekte ergeben - diese können übrigens nach Absprache mit dem jeweiligen Geschichtslehrer/in auch als GFS angerechnet werden.
Besonders reizvoll ist die Teilnahme an regionalen oder bundesweiten Wettbewerben. Doch auch ohne Wettbewerb gibt es buchstäblich "vor unserer Haustüre" zahlreiche Anlässe zu forschen.
1. Ärgernis - Aufsehen - Empörung. Skandale in der Geschichte - Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2011
Dieser Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt. Er steht immer unter einer anderen Fragestellung - im letzten Jahr ging es um Skandale der Vergangenheit in unserer näheren Umgebung.
Eingerichte Beiträge:
Dominik Brändle und Lukas Kugler (Klasse 8c): Der Nationalsozialismus in unserer Region: Das extreme Beispiel Grafeneck. => Gewinn eines Landepreises
Charlotte Schmidbauer (Klasse 8b): Die Geschichte der Tübinger Synagoge => Urkunde für die Teilnahme
2. "Die Namensgebung der Jakob van Hoddis Staffel in Tübingen"
Bewerbung für den "Landespreis für Heimatforschung" (Mai 2012)
Charlotte Schmidbauer (Klasse 9b) beschäftigt sich aktuell mit der Namensgebung der schmalen Treppe, die vom Parkhaus König zu den Kliniken - auch der psychiatrischen Klinik - führt. Diese Staffel hieß bis in die 90er Jahre "Robert-Gaupp-Staffel", nach dem Leiter der Psychiatrie in den 30er und 40er Jahren. Warum es zu dieser Umbenennung kam, welche Rolle Robert Gaupp im 3. Reich spielte und wie er bis heute beispielsweise auf der homepage der Uniklinik Tübingen dargestellt wird, ist Gegenstand der aktuellen Recherchen von Charlotte Schmidbauer. Sie wird sich damit für den "Landespreis für Heimatforschung" bewerben.
Im Rahmen ihrer Recherchen wird Charlotte fÃür die Geschichtswerkstatt einen gemeinsamen Besuch im Stadtarchiv Tübingen organisieren.
3. "Kennst du Tübingen?" (Sommer 2012)
Erarbeitung einer Stadtführung durch Tübingen für Grundschüler
Derzeit erstellen Philipp Ebinger, Hjordis Lindeboom und Jana Schumacher (alle Klasse 7b) eine Stadtführung durch Tübingen. Jana hat den Kontakt zu ihrer ehemaligen Grundschullehrerin hergestellt, deren Klasse als erstes geführt werden wird. Die Grundschüler/innen haben sich Orte in Tübingen ausgesucht, die sie am meisten interessieren.
Nach eigenständiger Recherche wurde die Tübinger Stadtführerin Utta Gabriel zu uns in die Geschichtswerkstatt eingeladen, die wertvolle Tipps und Hinweise gegeben hat und unser Projekt weiter begleiten wird.
4. "Der offene Abend" - Geschichtsrätsel für die Viertklässler (immer im März)
Die Teilnehmer der AG haben für den "Offenen Abend" der Schule, an dem die derzeitigen Viertklässler unsere Schule besichtigen, eine Station entwickelt, aufgebaut und betreut. Dazu haben sie Kreuzworträtsel, ein Hieroglyphenquiz und anderes für die Grundschüler und zuknftigen Fünftklässler zusammengestellt.
Die Begrüßung und Führung der Gruppen durch die Station wurde von den AG-Schülern selbständig durchgeführt.
5. Ludwig XIV. - die GFS von Melissa Hähm (Klasse 8g) 1. Halbjahr 2011/12
Melissa Hähm hat die Geschichtswerkstatt unter anderem dazu genutzt, um die Gliederung ihrer GFS zu Ludwig XIV mit den anderen Teilnehmern zu diskutieren und auch um ihre fertige Präsentation vorzustellen. So konnte sie wertvolle Tipps der anderen Schüler/innen in ihren Vortrag mit einbauen.
6. Historische Filme - immer mal wieder
Man kann ja nicht immer nur schuften....
Zwischendurch haben wir uns mit Fußballweltmeisterschaften beschäftigt und über mehrere Stunden hinweg "Das Wunder von Bern" gemeinsam angeschaut.
Das nächste Filmprojekt wird "Der ganz große Traum" - auch hier geht es um Fußball und gleichzeitig erfährt man viel über das Leben im deutschen Kaiserreich.
7. "Tag der Archivpädagogik" in Karlsruhe (März 2012) - leider ohne uns!
Zu unserem Bedauern konnten wir aus organisatorischen Gründen (Bogy in Klasse 9 und das Geschichtsabitur standen uns im Weg) nicht am "Tag der Archivpädagogik" in Karlsruhe teilnehmen, zu dem wir eingeladen waren, auch um die Projekte des Geschichtswettbewerbs an einem Stand zu präsentieren.
Vielleicht klappt es nächstes Jahr?
Ausstellung der BstU über die Stasi. Führung durch Mitarbeiterinnen der BStU.
Unsere Expertin war zudem Miriam Kurz, K1 die sich in ihrer GFS: "(Über-)leben im System Stasi - wie arrangiert sich die Gesellschaft?" unter anderem auch mit der Vergangenheit ihres Großvaters in der DDR beschäftigt hatte.
Im Rahmen des Projekts "Migration" wurden zwei Fälle aus der Lokalgeschichte erarbeitet: Karl Ludwig Rominger und Christian Ulrich Schall, zwei Tübinger Bürger sind um die Mitte des 19. Jahrhunderts in die USA ausgewandert. Akten zu den beiden Tübinger Auswanderern Rominger und Schall liegen im Stadtarchiv Tübingen.
Nachdem uns der Archivleiter, Dr. Udo Rauch in seiner Führung einige "Schätze" seiner Bestände vorgeführt hatte, ging es an die eigene Recherche - ein mühseliges Unterfangen!
Wie liest man Sütterlin-Schrift?
Warum findet man immer nur Bruchteile an Informationen?
Können unsere Fragen tatsächlich beantwortet werden?
Und doch hatten wir am Ende einige Informationen über "unsere" beiden Auswanderer zusammengetragen. Alle Fragen ließen sich freilich nicht beantworten....
Im Rahmen ihrer GFS über die Geschichte der Tübinger Juden hat Lisa Pissors, K1 AG-Teilnehmer durch Tübingen geführt und Orte jüdischen Lebens erklärt.
Die Führung endete Denkmal Synagogenplatz in der Gartenstraße in Tübingen.
Simone Kepliner, K1 hat in ihrer GFS über die Euthanasie-Verbrechen in Südwestdeutschland geforscht.
Nach ihrer Präsentation, die auch das Zeitzeugen-Gespräch mit dem Enkel einer Betroffenen beinhaltete, hat Simone eine Exkursion in die Gedenkstätte Grafeneck für die Gruppe organisiert und uns vor Ort geführt.
In einem eindrücklichen und bewegenden Vortrag hat uns Pavel Hoffmann geschildert, wie er als Kleinkind KZ und Ghetto Theresienstadt überlebte. Mit zahlreichen Bildern machte er uns seine Vergangenheit lebendig.
Sehr gerne wollen wir das Angebot von Herrn Hoffmann annehmen, seinen Besuch an der Geschwister-Scholl-Schule zu einem festen Termin im Schuljahr werden zu lassen.
"Ein Thema, das nicht aufhört". Am 10. Mai 2012 hat der Bundesbeauftragte Roland Jahn Tübingen besucht und in einem beeindruckenden Vortrag die Perspektive der Stasi-Opfer und damit auch seine eigene Geschichte geschildert. (Vgl. Schwäb. Tagblatt, 11.5.2012, S. 24).
Der Besuch im Audimax der Tübinger Uni war für die Abiturienten gleichzeitig auch die Möglichkeit, schon einmal Uni-Luft zu schnuppern und das Gefühl einer Vorlesung zu erfahren.
Die Themen werden von den Teilnehmern gemeinsam festgelegt.
Möglichkeiten wären beispielsweise:
Text: J. Murken